1. Kreisliga (Frauen): SG Nußloch 2 – TVE 18:31 (8:16)

15. November 2017

Souveräner Sieg bei der SG Nußloch

Im Handball liegt das Ergebnis im Ergebnis. So schön die Zahlen für den TVE um viertel nach 9 am Samstagabend nach Abpfiff in der Olympiahalle in Nußloch von der Anzeigetafel leuchteten, so fabelhaft war das gesamte Spiel. Frauenhandball mag nicht ebenso athletisch und dynamisch sein wie das Spiel der Männer und gerade die Damen des TVE machen es sich hin und wieder durch Unkonzentriertheit, daraus resultierenden technischen Fehlern und der fehlenden letzten Konsequenz selbst schwer, einen für die Zuschauer attraktiven Handball zu spielen. Doch die treuen, mitgereisten Fans bekamen dieses Wochenende eine reizvoll und eindrucksvoll spielende Damenmannschaft geboten. In der Saison 2015/2016 noch gemeinsam aufgestiegen, waren die Nußlocherinnen diesmal in eigener Halle chancenlos und mussten sich mit 18:31 geschlagen geben.

Das Trainertrio Mai, Wallberg und Kastl konnten vergangenes Wochenende endlich wieder aus einem – teilweise zwar noch angeschlagenen – gut besetzten Kader schöpfen. Nadjeschda Bartels kehrte nach Blinddarm OP in den Kader zurück, ebenso unterstützen Viola Heinzmann (Handgelenk) und erstmals wieder Corinna Gramlich (Kreuzband) die Mannschaft. Maren Föhr gab nach längerer Handballpause ihr erfolgreiches Debut. Gut eingestellt auf die offensive Abwehr der SG durch die Trainer starteten die Mädels konzentriert in die Partie. Vorne kreativ und hinten stabil gingen mit 0:5 in Führung. Torhüterin Sarah Sauer konnte erst in der 8. Minuten in einem Sieben-Meter überwunden werden. Offensiv gelang dem TVE in diesem Spiel sehr viel. Durch Spielzüge ausgehend von Katja Schwarz, die im gesamten Spiel den Überblick behielt, wurde die Abwehrformation der Gastgeberinnen aufgebrochen. Ebenso durch ein starkes 1 gegen 1 Spiel als auch mit Schüssen aus dem Rückraum wussten die Damen zu überzeugen. Besonders gegen die Durchschlagskraft von Franziska Haas konnte kein Mittel gefunden werden. So glänzte sie wieder mit 10 Toren. Die Auszeit in der 19. Minute bei einem Spielstand von 4:11 machte deutlich, dass den Gastegerinnen die Ideen ausgingen. In die Halbzeit ging es mit einer deutlichen Führung von 8:16.

»Mädels, ihr spielt super«, war die Ansprache von Andreas Mai zur Halbzeit, die kurz für Verwirrung sorgte. So viel Lob ist man nicht gewohnt, die Wortwahl gar unbekannt. Die Ansage von Steffen Wallberg, vor allem in der Abwehr nicht nachzulassen und noch einen Tick aggressiver zu agieren, wurde zu Beginn der zweiten 30 Minuten umgesetzt. Die Abwehr stand wie ein Bollwerk. Auf jeder Position wurde leidenschaftlich verteidigt, im Verbund verschoben, ausgeholfen und sich gegenseitig motiviert. Im Gegenzug gelang es dem TVE einfache, schnelle Tore zu erzielen. Die Stimmung auf dem Feld und auf der Bank riss selbst die Zuschauer mit, sodass es sich anfühlte wie ein Heimspiel. Die Damen des TVE ließen nicht nach und auch die vielen Wechsel brachten sie nicht aus dem Konzept, so dass die Partie mit einem überzeugenden 18:31 endete.

Eigentlich müsste man jeden einzelnen lobend erwähnen – erfolgreiche Rückraumtreffer von Mohrlok, das schnelle Spiel über außen von Kunzmann und Stadler, die kämpferische Leistung von Pecoroni und Bartels oder die sehr gute Leistung von Sauer im Tor. Doch war es ein Sieg der Mannschaft. Auch wenn Föhr und Heinzmann wenig Spielminuten bekamen, waren sie zu 100 Prozent bei der Sache und der Torwartwechsel Mitte der zweiten Halbzeit und der fast lässig gehaltene 7-Meter von Linke zeigte, dass einfach alle konzentriert und mit Herz im Spiel waren. Vielleicht ist Männerhandball athletischer, doch die mitreißende Stimmung auf dem Feld und das Engagement jeder Einzelnen waren überragend. So bleibt nur eins resümierend über das Spiel vergangenen Samstag festzuhalten: »Frauenhandball ist sexy« (Stefan Kretzschmar).

Nächste Woche Sonntag geht es nach Kirchheim und die Eppelheimerinnen wollen unter Beweis stellen, dass sie ihr Potential jederzeit abrufen können. Es verspricht eine spannende Partie zu werden.

Es spielten: Sauer, Linke; Schwarz (6), Gramlich, Stadler (1), Haas (10/1), Bartels (1), Pecoroni (3), Kunzmann (2), Heinzmann, Föhr (1), Mohrlok (4), Horstmann (3/2)

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