1. Kreisliga: TV Eppelheim II – TSV Steinsfurt 33:18 (15:9)
Episode XI – Die dunkelgrüne Bedrohung
In einem kuriosen Spiel schlugen die Nattern zum Jahresabschluss die Gäste aus Steinsfurt deutlich mit 33:18 und ließen den zweiten Kantersieg innerhalb dreier Tage folgen. Mit nun 15:7 Punkten schließt man eine erfolgreiche Hinrunde ab. „Kritiker“ innerhalb der Mannschaft bemängeln sogar, dass es eigentlich noch mehr sein müssten.
Für die Zuschauer der Partie war jedenfalls einiges geboten. Das Spielniveau der ersten zwanzig Minuten gehörte jedoch sicher noch nicht dazu. Eppelheim musste auf die verletzten Spieler Urbach, van Huuksloot, Weihmann, Geier und Nied verzichten. Man trat fahrig auf, vor allem im Angriff wurde drucklos und unkonzentriert agiert. In den ersten zwanzig Minuten wurden allein drei Siebenmeter verschossen. So stand es 6:6 (20). Danach nahm Robert Krembsler eine Auszeit und gab deutlich zu verstehen, dass er mehr Bewegung im Angriff sehen will. Daraufhin schraubten Henseler, Waltner und Meyer das Ergebnis innerhalb von 130 Sekunden auf 9:6. Dann kassierte der bis dato starke Keeper Felix Schäfer einen Kopftreffer von Linksaußen und konnte aufgrund einer Augenverletzung nicht mehr weiterspielen. Da jedoch der andere Torhüter Steinar Urbach ebenfalls verletzt in Zivil auf der Bank saß, herrschte erstmal Ratlosigkeit. An dieser Stelle bewies dann jedoch Leon Dennhardt, dass er zurecht „der Profi“ genannt wird. Er ging bis zur Halbzeit ins Tor und hielt sogleich einen Wurf der Gegner. Neutrale Beobachter hätten nicht erkannt, dass er eigentlich ein Rückraumspieler ist.Bis zur Halbzeit zogen die Nattern neu motiviert auf 14:9 davon. Für ein weiteres Schmankerl sorgte dann noch Daniel Sauer: er hämmerte einen direkten Freiwurf nach der Pausensirene in die Maschen, sodass es sogar 15:9 stand.
In der Pause wurde dann Urbach mit den fehlenden Materialien ausgestattet, er biss auf die Zähne und stellte sich trotz Verletzung zur Verfügung. Dass der Sieg niemals in Gefahr geriet lag dann an einer sehr konzentrierten Abwehrleistung, wodurch viele einfache Kontertore oder Tore über die zweite Welle erzielt werden konnten. Allein der im Training einstudierte Kempa-Trick wollte einfach nicht klappen. Aufgrund der Ausfälle im Rückraum hatte man sich entschieden den ultimativen Joker zu ziehen: Sebastian Metzler, im wahren Leben Trainer der Verbandsligamannschaft aus Leutershausen, schnürte erstmalig wieder diese Saison die Schuhe für die Nattern. Manche dachten vielleicht er hätte Trainingsrückstand oder wäre zu weit weg von der Mannschaft – mitnichten. Vier Tore in zwanzig Minuten und einige klasse Anspiele an den Kreis oder nach Außen sprechen eine klare Sprache.
Nach diesem weiteren klaren Heimsieg verabschiedet man sich in die Weihnachtspause und überwintert (zumindest den Pluspunkten und dem Torverhältnis nach) auf dem Championsleague-Platz 3. Das erste Pflichtspiel findet dann im neuen Jahr am 20.1. gegen den Tabellenführer aus Rot statt. Die Nattern wünschen frohe Weihnachten und ein giftiges neues Jahr.
Eppelheim:
Urbach, Schäfer; Bräumer (1), Richter (1), Henseler (5), Holtmann, Meyer (3), Schwegler (4/1), Kluger (2), Metzler (4), Wallberg (3), Sauer (6), Waltner (1), Dennhardt (3).
Steinsfurt:
Ferreira; Neckermann (2), Schmitt, Bentz, Kersting (6), Fischer, Kreß, M. Ludwig (2), Müller (3), T. Ludwig (3), S. Ludwig (2).