Abschied unsere Trainer

1. Mai 2022

Zum Abschied unserer Cheftrainer der 1.Mannschaft Robin Erb und Sebastian Dürr

Über mehr als drei Jahrzehnte wurde der Handball in Eppelheim von dem nun scheidenden Trainerduo Robin Erb und Sebastian Dürr geprägt. Robin begann das Handballspielen im zarten Alter von 4 Jahren direkt beim TVE, es sollte der erste und einzige Verein seines Handballerlebens werden. Sebastian demgegenüber startete seine Karriere bei TSV in Handschuhsheim. Und alsbald sollten sich die Wege der beiden kreuzen, das erste Mal trafen sie aufeinander, als Eppelheim im Jahr 1995 gegen Rot und Handschuhsheim die Kreismeisterschaft der E-Jugend gewann, aber es dauerte noch einige Jahre, bis wir Sebastian und seinen Vater, im Pfaffengrund wohnend, davon überzeugen konnten, dass der talentierte Sebastian bei uns besser aufgehoben ist. In der C-Jugend war es dann soweit. Nun ging es mit dem Jugendhandball beim TVE steil bergauf. Im zweiten Jahr der B-Jugend gelang es in einem denkwürdigen Duell, vielleicht das beste, das Robin je für seinen Verein spielte, sich gegen den turmhohen Favoriten Niefern in einem Entscheidungsspiel mit Verlängerung für die Badenliga zu qualifizieren, die damals die höchste Spielklasse in dieser Altersstufe war. Hier wurde dann auch der 4. Platz belegt, ein großer Erfolg für den damals in der Jugend noch eher unbeleckten TVE. Im übernächsten Jahr, nun in der A-Jugend, gelang das Kunststück Badenliga-Qualifikation wieder und nur zwei Mannschaften, die der SG Leutershausen und die der SG Kronau/Östringen, konnten sich vor uns platzieren.
Nun erfolgte für Sebastian und Robin der Sprung zu den Männern. Sowohl der Erstgenannte als auch mit einiger Verzögerung Robin, der zunächst mehr in der 1b startete, hatten schnell den Anschluss geschafft und waren beim Aufstieg der Ersten in die Landesliga in der Saison 2003/04 mit dabei, beide wurden von nun an nicht mehr wegzudenkende Stammspieler. Da Robin nach dem Abitur zwischen 2004 und 2005 sein Freiwilliges Soziales Jahr beim TVE machte, verwuchs er noch mehr mit seinem Jugendverein als sowieso schon, und nun mit Trainerschein und Schiedsrichterlizenz ausgestattet, war er seit dieser Zeit Jahr für Jahr als Jugendtrainer sowie Unparteiischer für Eppelheim tätig. In seiner Position als Jugendcoach begleitete er so über die Jahre hinweg den Großteil der noch heute für den TVE bei den Herren aktiven Handballer, zumindest, wenn sie die Jugendteams in Eppelheim durchlaufen haben.


Sowohl für Sebastian, der als jung-dynamischer Rückraumspieler alsbald das Interesse höherklassiger Vereine weckte, jedoch trotz einiger lukrativer Anfragen aus der Badenliga dem TVE die Treue halten sollte, als auch für Robin hatte allerdings vor allem das eigene Spiel immer den höchsten Stellenwert. Auch dank der zwei Eigengewächse war der Landesliga-Verbleib in den Folgejahren nur selten gefährdet, bis der Verband die neue Verbandsliga etablierte, für die sich der TVE direkt qualifizieren konnte. Und auch in dieser Liga gehörten beide trotz einiger Wehwechen, die aufgrund des jahrelange Handballspielens nicht weniger wurden – Stichwort Schulter, nicht aus dem Kader der Ersten wegzudenken, zudem waren Sebastian und Robin auch immer mehr zu Wortführern innerhalb ihres Teams geworden. Nach der Saison 2016/17 beendeten die zwei dann ihre aktive Laufbahn gemeinsam, das Traineramt im Verbandsliga-Team war frei geworden und sollte nach gutem altem Brauch mit einem – oder besser noch zwei – Einheimischen besetzt werden. Und so bildete sich ein erfolgreiches Trainerduo, das als Höhepunkt den Aufstieg in die Badenliga feiern konnte. Vor allem die Corona-Pandemie hat dem Aufschwung der letzten Jahre nun ein Ende gesetzt, die zahllosen Ausfälle in dieser Spielzeit waren letztlich einer der Hauptgründe, die zum Abstieg führten.

Will man sich die Karriere der beiden in Zahlen vor Augen führen, so treten erstaunliche Werte zu Tage. Sebastian hat mindestens (in der Anfangsphase wurde nicht alles genau dokumentiert) 265 Spiele in der ersten oder zweiten Mannschaft bestritten und dabei 574 Tore geworfen, ihn bremste die Mitte 20 dann doch arg lädierte Wurfschulter bei der Jagd nach noch mehr Toren irgendwann merklich aus. Bei Robin waren es in den 15 Jahren sogar 1375 Tore in etwa 310 Spielen. Das sind definitiv Zahlen, auf die beide stolz sein können, die vielen Treffer in den Jugendspielen sind dabei natürlich nicht erfasst.
Wie geht es mit ihnen nun weiter? Beide bleiben selbstverständlich dem Verein treu. Sebastian hat sein geplantes Sabbatjahr, Corona wegen, verschoben und wird daher vielleicht dem neuen Trainer Sebastian Metzler mit Rat und Tat zur Seite stehen. Robin wird dem Verein in seiner Funktion als zweiter Abteilungsleiter weiter erhalten bleiben, auch die Aufgabe als Mitautor des Handballmagazins wird er weiter ausüben. Woran beide aber schon mit großer Vorfreude denken, ist, wenn sie nun etwas entlastet sind, in der dritten Mannschaft hin und wieder aufzulaufen. Spaß und Gemeinschaft stehen also weiterhin im Vordergrund, so wie sie dies über die lange Handballkarriere der beiden schon immer taten.

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