Der TVE steigt in die Badenliga auf!
Euphorie sieht anders aus. Sicherlich, ein Wunsch ist in Erfüllung gegangen, das zunächst nicht unbedingt anvisierte, nach und nach dann aber immer realistischer werdende Ziel der Handballer des TVE, Meister zu werden und in die Badenliga aufzusteigen, ist erreicht worden, und dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack. Denn die Entscheidung ist nur zum Teil auf dem Spielfeld gefallen, final wurde sie von den Institutionen des Badischen Handball-Verbandes getroffen, da der Coronakrise wegen ein Abbruch der Saison erfolgen musste. So sind zwei Schlüsselspiele gegen unsere unmittelbaren Verfolger Hockenheim und Rot der vorzeitigen Saisonbeendigung zum Opfer gefallen, hier wäre es noch einmal mächtig spannend geworden. Andererseits können wir uns damit trösten, gegen beide Mannschaften in der Vorrunde gewonnen zu haben und, da wir zwei Punkten Vorsprung in der Tabelle hatten, uns wohl zurecht als Meister feiern. Besonders fair erweist sich die Entscheidung des BHV insofern, als auch die beiden Mitkonkurrenten Hockenheim und Rot ebenfalls in der nächst höheren Liga starten dürfen, da diese um zwei Vereine aufgestockt wurde. Und diese beiden Mannschaften haben sich diesen Aufstieg sicher ebenfalls verdient, sie spielten wie wir eine starke Runde, wir gratulieren und freuen uns auf die Duelle im kommenden Jahr.
Mit diesem Erfolg ist zunächst ein Gipfelpunkt in der Entwicklung der Eppelheimer Handballabteilung erreicht worden. Lange Jahre in der Kreisklasse dümpelnd, gelang unter Spielertrainer Leo Paramonov in der Saison 2003/04 endlich der ersehnte Aufstieg in die Landesliga. Dort trug dann die erfolgreiche Jugendarbeit des TVE Früchte, man behauptete sich regelmäßig und verpasste mehrmals nur knapp die Meisterschaft, war dann aber vorne mit dabei, als die Verbandsliga gegründet wurde, die 2016/17 erstmals zur Durchführung kam.
Und nun also erstmals Badenliga, eine besondere Herausforderung mit vielen Unwägbarkeiten. Kann die Saison im September beginnen oder muss noch nach hinten verschoben werden? Würde es bei einer Verlegung nach hinten überhaupt gelingen, alle Spiele durchzuführen? Schließlich sind durch die Aufstockung der Liga vier Spieltage hinzugekommen, der Terminplan wird enger. Dürfen die Zuschauer in die Hallen kommen oder wird es Einschränkungen geben? Und schließlich: Brechen Sponsoren weg, die bisher ihre Vereine großzügig unterstützt haben, nun aber selbst in die Bredouille geraten sind? Wir vom TVE können letzteres etwas gelassener angehen, da bei uns keine Spieler bezahlt werden, wie das in manch anderen Vereinen üblich ist. Aber natürlich fallen auch bei uns erhebliche Kosten an, vor allem durch die schon lobend erwähnte Jugendarbeit, die irgendwie aufgefangen werden müssen. Auch haben wir neben der Ersten noch zwei weitere Herrenmannschaften (Landesliga und 3.Kreisklasse bzw. ab kommender Runde 4.Bezirksliga) und ein Damenteam (ebenfalls Landesliga), auf deren tolle Erfolge wir mit Recht stolz sind. Doch je mehr Mannschaften man als Verein an den Start bringt, umso höher muss das Budget angesetzt werden. Unsere Erste verbucht da sicher den größten Batzen, schließlich steigen die Gebühren, je höherklassiger gespielt wird, doch auch bei den anderen Teams der Abteilung müssen Meldegelder und Schiedsrichter bezahlt werden. Phantasie und Unterstützung durch den Hauptverein sind da gefragt. Aber wir lassen uns nicht Bange machen, richten den Blick nach vorne, gehen das Kommende mutig an und freuen uns vor allem über das, was wir erreicht haben. Auch, und das ist natürlich schon ein großer Wermutstropfen, wenn eine großartige Aufstiegsfeier zunächst wohl kaum möglich sein wird. Doch der TVE lebt, der Dank geht an alle die vielen Helfer und die Sponsoren, die uns tatkräftig unterstützt haben, aber auch an die Stadt Eppelheim, die für unsere Nöte immer ein offenes Ohr hat. Wollen wir hoffen, dass wir im September unser geliebter Sport endlich wieder möglich sein wird!