Landesliga (Frauen): TV Edingen – TV Eppelheim 25:19 (14:6)

29. Oktober 2019

Siegeswille zu spät entfacht

Am vergangenen Sonntag war man zu Gast beim aktuellen Tabellenführer der Landesliga Nord – dem TV Edingen. Demnach ging man gewiss mit einer Portion Ehrfurcht, dennoch aber mit dem Willen, zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen, in die Partie. Das Unentschieden beim PSV Heidelberg sollte wettgemacht werden. Der Kader bei auf Eppelheimer Seite war gewohnt gut besetzt und das Trainergespann Marc Hornung, Michael Zirm und Patrick Kastl konnten auf eine vollbesetzte Bank zurückgreifen. Doch fragten sich die mitgereisten Fans bereits kurz nach dem Anpfiff, wo ihre Damen Tempo, Wille und Spielfreude gelassen hatten.

Man hatte es sich anders gewünscht, doch die ersten Minuten des Spiels waren schwerfällig, es fehlte der Biss und letztendlich das getankte Selbstbewusstsein der vergangenen Partien, schnelle und agile Angriffe gemeinsam zu spielen. Während man 2:0 in Folge in Rückstand geriert, gelang es Franziska Haas erst in der 4. Minute, das erste Tor für den TVE zu erzielen. Man konnte zum 3:2 nachziehen, verlor dann aber den Anschluss und kassierte vier Gegentore in Folge (7:2). Während die Damen des TV Edingen mit schnellen Pässen und einer hohen Laufbereitschaft Tempo machten, geriert der TVE immer mehr in die Position des Zuschauers. Man schaffte es nicht, eigene Laufwege zu finden, prellte zu voreilig, nahm sich somit jeglichen Schwung und stelle zwischenzeitlich den Druck im Angriff ein. Fehlpässe und technische Fehler im Angriff wurden mit Tempogegenstößen der Gastgeberinnen bestraft. In der 25. Minute leuchtete der Spielstand 13:5 von der Anzeigetafel. Zunehmende Unruhe bei den Spielerinnen machte sich bemerkbar, man lag lange Zeit nicht mehr so deutlich hinten, aber auch Zuschauer und mitgereiste Fans waren still geworden.
Man trennte sich zur Halbzeit mit 14:6 und 8 Toren Rückstand. Hornung sichtlich unzufrieden wusste gar nicht alle verbesserungswürdigen Punkte innerhalb der Pause zu nennen. Eine emotionale, aufbauende Ansprache von Haas holte die Damen aus ihrem Loch und ließ sie mit neuem Mut in die zweite Halbzeit einsteigen, die auch deutlich besser gelingen sollte.

In den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte fasste sich Haas ein Herz und konnte drei Tore in Folge für ihre Mannschaft erzielen. In der 43. Minute konnte der gelaufene Tempogegenstoß durch Horstmann und der kurz danach parierte 7-Meter von Sauer den anfänglich vermissten Biss und den Siegeswillen entfachen. Die Mannschaft erlangte teilweise gewohnte Formen: Nie aufgeben. Bajer und eine gewohnt flinke Dang, die immer wieder versuchte, ihre Mannschaft voran zu peitschen, zogen nach und konnten den Spielstand auf 19:14 aufbessern. Während die Abwehr solide Stand, mussten einige Tore vom Kreis kassiert werden, was den Torhüterinnen des TVE die Arbeit zunehmend erschwerte. Auch die stark aufgelegte Torfrau des TV Edingen machte es dem Angriff nicht gerade leicht und parierte einige gut geworfene Bälle.
Doch die Aufholjagd war noch nicht zu Ende: Die 55. Spielminute zeigte den Spielstand von 21:18, die 56. Spielminute den Spielstand von 22:19. Hornung stellte um auf Manndeckung um die Möglichkeit auf schnelle Tore zu erhöhen. Doch leider schafften es die Eppelheimerinnen nicht, vorne konsequent Tore zu erzielen. Die zweite Halbzeit dieser Begegnung zeigt deutlich, dass man zu spät aufwachte – doch 8 Tore aufzuholen ist gegen eine Mannschaft wie den TV Edingen doch eine große Aufgabe. So reichte es am Ende nicht und man kassierte die erste Niederlage der Saison schließlich mit 6 Toren unterschied (25:19). Man fand nicht zum gewohnten Spielfluss, spielte ein deutlich langsameres Tempo als gewohnt und machte sich das Leben selbst schwer. Umso bedauerlicher, diese zwei Punkte in Edingen gelassen zu haben. So wissen alle Fans und Angehörigen der TVE Damen, dieses Spiel hätte ganz anders laufen können.
»Mit der Moral der zweiten Halbzeit über 60 Minuten hätte das Spiel ganz anders ausgesehen… Wir müssen uns keineswegs verstecken«, resümierte Hornung. Es war eben einer dieser Tage, an dem einfach nichts zusammen lief in den ersten Minuten.
Nun gilt auf den Samstag, den 9.11.2019, in heimischen Hallen hinzuarbeiten, wo man dann den TSV Malsch willkommen heißt – diesmal bitte in gewohnter Form und mit bekanntem Biss von der ersten Minute an!

Es spielten:
Sauer, Föhr; Awad (2), Haas (8/1), Denitiu, Scheffzek, Dang (2), Kunzmann, Bajer (1), Mohrlok (1), Horstmann (1), Stein, Rühle (1), Gölz (3/2)

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