Landesliga (Männer): TV Eppelheim II – TV Hemsbach 33:30
Jonas Spilger, König der Nattern
Jonas Spilger, Kreisläufer und zentrale Figur der Defensive, konnte gestern seiner an besonderen Momenten nicht gerade armen Karriere ein weiteres Mosaikstückchen hinzufügen: nachdem Arthur Heimbrecht in der 28. Minute beim Versuch einen Konterpass abzufangen seinen Raum verließ und den Angreifer zu Fall brachte, sah er die rote Karte. Weil die Nattern derzeit keinen zweiten Torhüter zur Verfügung haben, beriet man sich kurz und Spilger („ich war mal ein Spiel in der C-Jugend im Tor“) schlüpfte ins Torhütertrikot – der Rest ist Geschichte.
Nach dem wichtigen Sieg unter der Woche im Bammental, konnte man völlig ohne Druck gegen den (nach Minuspunkten gerechnet) Tabellenzweiten aus Hemsbach antreten. Die Hemsbacher hatten im letzten Spiel im Derby in Laudenbach ziemlich Prügel bezogen und waren daher sicher motiviert zwei Punkte einzufahren. Im Hinspiel war man nach 25 Minuten eingebrochen und unterlag den Gästen 23:37. In Abwesenheit der beiden Trainer Meyer und Kluger übernahmen Wallberg und Metzler das Coachen und hatten bereits am Donnerstagstraining einige Akzente auf das Angriffsspiel gesetzt. In der ersten Halbzeit entwickelte sich ein flottes Spiel, bei dem keine Mannschaft deutlich in Führung gehen konnte. Hemsbach glänzte durch seinen wurfgewaltigen Rückraum, Eppelheim spielte seine Angriffe geduldig aus und fand über die zweite Welle durch Julius Jäger und durch den starken Linksaußen Dominic Sauer gute Lösungen zum Torerfolg. Auch Frederic Weihmann und Sebastian Metzler bildeten auf Halblinks ein sehr homogen funktionierendes Duo. Zum Pausenpfiff parierte Spilger gegen den Linksaußen den letzten Wurf als er im Stile eines Niko Katsigiannis seinem Gegenspieler schräg in der Luft liegend entgegensprang.
Zur Pause appelierte Wallberg an die Abwehr jetzt noch enger zusammenzustehen und im Angriff die Schlagzahl beizubehalten. Nun begannen einige der stärksten Minuten der Saison – hinten blockte Leo Holtmann vier Würfe hintereinander, vorne verwandelten die schnellen Außen die Gegenstöße – plötzlich stand es 22:17. Verwundert rieben sich selbst manche Spieler die Augen. Die Hemsbacher, so hatte es den Anschein, begannen nachzudenken und spielten zunehmend unsicher. Die Nattern, bei denen Rouven Schwegler am Kreis sein Comeback nach einer Muskelverletzung gab, ließen nicht locker. Es wurde hinten um jeden Ball gekämpft, Spilger parierte einen Tempogegenstoß, vorne hielt man die Fehlwürfe gering. Einmal kam Hemsbach noch gefährlich nahe auf drei Tore Abstand, doch Felix Fischer klaute sich einen Abpraller und brachte den Nachwurf im Tor unter. Spätestens beim 32:28 in der 57. Minute war allen klar : das gewinnen wir heute.
Mit diesem Sieg macht man einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Bei noch ausstehenden Heimspielen gegen Bammental (SA, 21.3., 20 Uhr), Laudenbach und Birkenau sollte das Punktekonto noch weiter ausbaufähig sein.
PS: Aufgrund einer technischen Störung fiel die elektronische Datenerfassung aus, sodass kein exakter Spielbericht vorliegt.
Die meisten Eppelheimer Tore erzielten wohl Metzler, Sauer und Jäger.
Für Hemsbach war Fabian Joerchel sehr oft erfolgreich.