Verbandsliga (Männer): TSV Handschuhsheim – TV Eppelheim 23:24
Ohne Drei – sticht Vier
Was sich wie eine Meldung aus einem Skatspiel anhört, trifft haargenau auf die Begegnung zwischen dem TSV Handschuhsheim und dem TV Eppelheim zu, das die Gäste bei Spannung bis zum Schlusspfiff knapp mit 23:24 (12:12) für sich entscheiden konnten. Nach den Ausfällen von sage und schreibe drei Torhütern vor dem Derby ruhten die Hoffnungen des TVE auf der Nummer vier, Arthur Heimbrecht, der eigentlich Stammtorhüter der zweiten Mannschaft ist und noch nicht einmal hundertprozentig fit ins Spiel gegangen war. Doch der Zerberus wuchs über sich hinaus, was bei einer Körperlänge von über zwei Metern etwas heißen will, was bedeutete, dass er das ganze Spiel hindurch viele schwere Bälle parierte und zudem in der letzten Sekunde einen fast freien Wurf von Vincent Stupp „an den Pfoten guckte“, wodurch die Begegnung letztlich mit dem doppelten Punktgewinn für die Auswärtsmannschaft endete.
Dass es aber so weit kommen musste, lag an der dürftigen Angriffsleistung des TVE, der nur in einzelnen Phasen an das anknüpfen konnte, was in früheren Spielen bereits gezeigt wurde. Dabei gelang der Start in die Partie, Heimbrecht sowie der Deckungsverbund verrichteten zunächst glänzend ihre Arbeit, sodass nach 15 Minuten eine 7:3-Führung zu Buche stand, was den Coach der Hausherren letztlich veranlasste, seine Auszeit zu nehmen. Dennoch konnte der TVE seinen Vorsprung von drei Toren vorerst behaupten, bis das Team, durch zwei Zeitstrafen in den letzten beiden Minuten vor dem Seitenwechsel geschwächt, dem Druck der Hausherren nicht mehr standhielt, was dazu führte, dass dem TSV mit dem Halbzeitpfiff der viel umjubelte Ausgleich gelang.
Die zweite Spielhälfte verlief lange ausgeglichen, meist führten die Gastgeber knapp, bis die Eppelheimern in der Abwehr ein paar Ballgewinne gelangen, die sie durch drei Tore in Folge wieder in Front brachten (18:19). Doch auch sie verspielten ihre Führung, der TSV glich immer wieder aus, letztmals wenige Sekunden vor Spielende. Da nahm sich Spielmacher Philipp Stotz ein Herz, schleuderte einen Unterhandwurf mit Hilfe des Innenpfostens zum Sieg in die Maschen, den, wie eingangs erwähnt, Arthur Heimbrecht und der Pfosten retteten.
Erleichterung bei den Gästen, deren Trainer mit seiner Warnung zu Beginn recht behalten sollte. „Das ist ein ganz schweres Spiel, weil Handschuhsheim nach ihren bisherigen Niederlagen alles reinhauen wird.“ „Das hat sich bestätigt“, meinte Robin Erb nach dem Spiel, „allerdings war im Angriff war heute vieles Stückwerk bei uns, 19 Ballverluste sind einfach unterirdisch.“ Sebastian Dürr wirkte etwas versöhnlicher, weil er die Abwehr loben konnte: „Da standen wir weitgehend sicher, obwohl auch hier der ein oder andere unnötige Fehler zu beklagen war.“ Jedenfalls muss sich das Team gewaltig steigern, wenn jetzt die schwereren Brocken kommen. (we)
TVE: Heimbrecht, Reif; Stotz (4), Föhr (3), Spilger (1), Hofmann (2), Scheffzek (1), Marz (1), Hess (5), Geier (3), Dennhardt (1), Schäfer (1), Sommer (2/1)