Verbandsliga (Männer): TSV Handschuhsheim – TV Eppelheim 24:26
Heiß – heißer – den Tick cleverer
Mit Spannung wurde das erstmals seit vielen Jahren ausgetragene – und erstmals überhaupt in der Verbandsliga stattfindende – Derby zwischen dem Aufsteiger TSV Handschuhsheim und dem etablierten TV Eppelheim erwartet und alles war zu einem außergewöhnlichen Spiel vorbereitet – eine von der Stadt Heidelberg überhitzte Halle, ein Heimteam, das darauf brannte, die gute Serie fortzusetzen und ein Gästeteam, das seinen Platz in der Spitzengruppe der Liga festigen wollte. Dazu zahlreiche Anhänger beider Mannschaften, die für die akustische Untermalung sorgten. Dass schließlich der TV Eppelheim mit 24:26 (11:14) knapp die Oberhand behielt, war sicherlich auch der reichlichen Erfahrung auf Seiten des TVE geschuldet, dem es gelang in kritischen Situationen klug zu agieren. Das wurde schon früh deutlich, weil das Trainerduo Robin Erb und Sebastian Dürr ihr Team auf spezielle Eigenheiten des Gegners gut eingestellt hatten. Durch die 5:1-Deckung wurde der agile Spielmacher Daniel Schmitt stark in seinen Möglichkeiten eingeschränkt, vor allem aber war man vor der schnellen Mitte und den überfallartigen Kontern gewarnt, was zum Ergebnis hatte, dass auf Grund des guten Rückzugsverhaltens die hektisch agierenden TSV-Angreifer zwar auch den ein oder anderen zügig erzielten Treffer, aber eben auch immer wieder schmerzhafte Ballverluste bei ihren schnellen Gegenstößen zu verzeichnen hatten.
Den Auftakt für Eppelheim ins Spiel besorgte der in der ersten Hälfte unnachahmliche Mirko Hess, der mit drei Toren hintereinander den TVE immer wieder in Führung schoss, bis es Sebastian Scheffzek und dem wieder einmal dominantesten Spieler auf der Platte, Philipp Stotz, gelang, den Abstand auf zwei Tore zu erhöhen (4:6). Doch die Hausherren schafften immer wieder den Ausgleich, eine eigene Führung sollte ihnen jedoch das ganze Spiel über versagt bleiben. Kurz vor Ende der ersten Hälfte, der TVE führte mit 11:13, hatten die Gäste-Coaches Robin Erb und Sebastian Dürr dann noch Erfolg mit ihrer Ansage bei der Auszeit, Mirko Hess gelang im zweiten Versuch mit dem Pausenpfiff das 11:14.
Im zweiten Durchgang ein wenig verändertes Bild, der zunächst weiter bestehende Vorsprung der Eppelheimer wurde, als zwei Spieler innerhalb einer Minute Strafzeiten kassierten, aufgezehrt, doch umgehend gelang die erneute Führung. Eine Schrecksekunde ereilte die Gäste in der 45. Minute, als ihr bester Torschütze Mirko Hess wohl unberechtigter Weise, der Täter war ein anderer TVE-Akteur, die rote Karte erhielt und Handschuhsheim den fälligen Strafwurf zum Ausgleich (20:20) verwandelte. Doch nun riss Philipp Stotz endgültig das Spiel an sich, brachte mit drei Toren in Folge den TVE wieder nach vorn und als der wieselflinke Carsten Geier und Michael Hofmann auf 22:25 erhöhten, war das Spiel entschieden.
Missmutiges Hadern vor allem bei den laustarken Fans der Hausherren, doch der nimmermüde Einpeitscher des TSV, Walter Drück, gratulierte zur kämpferischen Überlegenheit und zum dadurch verdienten Sieg der Gäste. Sebastian Dürr, selbst mit Handschuhsheimer Vergangenheit, atmete tief durch und war mit der Einstellung der Eppler Jungs schwer einverstanden: „In der Abwehr hat bisweilen noch das notwendige Schieben gefehlt, aber das ist Jammern auf hohen Niveau. Gekämpft haben alle wie die Löwen.“ Hoch zufrieden äußerte sich Robin Erb: „Unser taktisches Konzept ist aufgegangen, zudem haben wir kaum Ballverluste gehabt, da kann man schon stolz sein. Überragend aber war der Wille, das Spiel trotz Harzverbot und anderer widriger Umstände mit Glück und Geschick nach Hause zu bringen. Außer den Punkten geht es in so einem Derby ja schon auch immer ums Prestige. Und da kommen wir kaum zum Luftholen, am nächsten Samstag steht schon wieder das nächste Lokalduell gegen Dossenheim an.“ (we)
TVE: Kriechbaum, Brendel; Spannagel, Sauer, Späth (1), Stotz (6/3), Huckele, Hofmann (4), Scheffzek (4), Marz (3), Hess (6), Geier (2), Müller, Dennhardt.