Verbandsliga (Männer): TSV Rot – TV Eppelheim 24:26
Kampfgeist und Niclas Brendel
Mit 24:26 (12:13) gewann der TV Eppelheim bei der letztjährigen Spitzenmannschaft des TSV Rot und konnte damit den Fehlstart vom letzten Wochenende, als es eine deftige Pleite in Leutershausen setzte, einigermaßen ausbügeln. Dabei war die Situation vor dem Spiel recht angespannt, denn kurzfristig musste Coach Robin Erb auf Sebastian Scheffzek verzichten und somit, da auch Carsten Geier nicht zur Verfügung stand, waren gleich beide Linkshänder verhindert und der rechte Flügel verwaist. Gleichzeitig hatte es zur Folge, dass nur 10 Feldspieler aufgeboten werden konnten. Sicherheitshalber schlüpfte daher Co-Trainer Sebastian Dürr noch einmal ins Trikot, doch auf seinen Einsatz konnte verzichtet werden, da das Team über die ganze Spielzeit eine konditionell und kämpferisch hervorragende Leistung bieten sollte.
Dabei gelang der Start nicht optimal, Rot führte schnell mit zwei Toren (2:0, 4:2), doch nun hatte man sich gefangen, Christopher Föhr (3), der diesmal seine starke Form aus der Vorbereitung absolut bestätigen konnte, und der endlich wieder einsatzfähige Spielmacher Philipp Stotz warfen den TVE erstmals in Front. Aber dann mussten die Gäste einen schweren Rückschlag verdauen, denn Dane Späth sah nach einer Abwehraktion gegen einen einspringenden Gastgeber-Außen die Rote Karte, wodurch das Team weiter dezimiert wurde. Im Anschluss daran gingen die Hausherren erneut in Führung (10:8), doch bald war der Ausgleich wieder hergestellt und nach der Auszeit von Robin Erb zwanzig Sekunden vor dem Halbzeitpfiff gelang Mirko Hess mit der Pausensirene sogar noch der Führungstreffer.
Mirko Hess war es dann auch, der zusammen mit dem nun immer besser auftrumpfenden Yannick Marz in der zweiten Hälfte die Rolle des Goalgetters von Christopher Föhr übernahm. Zunächst blieb das Spiel aber weitgehend ausgeglichen, mit dem Unterschied allerdings, dass der TVE immer mit ein oder zwei Toren vorlegen konnte. Zum 16:16 gelang Rot letztmals der Ausgleich, doch drei Tore in Folge von Mirko Hess und ein Konter des eingewechselten Johannes Spannagel ließen die Gäste erstmals auf vier Tore enteilen (16:20). Dass dies schon die Vorentscheidung gewesen war, wurde erst nach und nach sichtbar, doch näher als auf zwei Treffer kamen die Hauherren nicht mehr heran, auch eine Auszeit, in der eine offenere Manndeckung angesagt wurde, verpuffte, weil der abgezockte Mirko Hess enteilte und zum 22:26 einwarf, das Spiel war entschieden, es folgte nur noch eine kosmetische Korrektur seitens der Roter.
Begeistert zeigte sich Trainer Robin Erb nach dem Spiel: „Das habe ich nicht erwartet, meine kühnsten Hoffnungen haben sich erfüllt, alle Spieler sind über die Schmerzgrenze gegangen und haben darüber hinaus auch ungemein clever agiert. Gerade Mirko Hess hat in den entscheidenden Phasen unglaubliche Dinger gedrückt. Und auch Philipp Stotz war wieder direkt der Alte, seine geniale Regie hat uns beim letzten Spiel doch sehr gefehlt und auch hinten hat er auf der Spitze eine überragende Leistung abgeliefert.“ „Was unsere Abwehr generell geleistet hat, war schon enorm“, ergänzte Sebastian Dürr, „und hinter der stand dann noch ein Niclas Brendel im Tor, der sicher eines der besten Spiele seiner Karriere gemacht hat.“ Das meinte auch Roland Mächtel, der Trainer des TSV: „Die Torhüterleistung hat heute den Unterschied ausgemacht.“ (we)
TVE: Brendel, Kriechbaum; Späth, Stotz (3/1), Föhr (6/1), Huckele, Hofmann (2), Marz (5), Spannagel (1), Stroh, Dürr, Dennhardt, Hess (9/2)